Dienstag, 30. April 2013

Ein gern gesehener Gast

Wer meine Facebookaktivitäten mitverfolgt hat, weiß, dass ich derzeit einen knuddeligen süßen Hund zu Gast habe.

Der Kleine hat es innerhalb von nur wenigen Minuten geschafft sich in mein Herz zu schleichen und mich um die Pfote zu wickeln. Wohin ich auch gehe, wo ich auch stehe ich habe derzeit einen zweiten Schatten, der mich auf Schritt und Tritt verfolgt und auf mich aufpasst. :)

Es ist schon ein seltsames Gefühl - gerade wenn man sich immer einen Hund gewünscht hat und immer aus "Vernunftsgründen" drauf verzichtete - so ein kleines Wesen mit so einem großen Herzen um sich zu haben und genau zu wissen, dass es bald schon nicht mehr da ist.

Aber noch habe ich den kleinen Schwerenöter und genieße ihn in vollen Zügen von ihm durch Kettwig gejagt zu werden, auch oder grade weil ich grade nicht so viel Puste habe.

Vielen dank an dieser Stelle an zwei liebe Freundinnen, die mir diese Freude bereitet haben :)

Freitag, 26. April 2013

Eine anstrengende Woche

liegt jetzt in groben Zügen hinter mir. Da Nicko erkrankt ist, haben Elke und ich mal wieder nacheinander gearbeitet und ich kann Euch sagen: "Ich habe fertig"

Wenn ich mir überlege, dass ich das seit Nicko`s Geburt vor sechseinhalb Jahren bis vor ca. einem Jahr fast ausschließlich tat, und so gut wie nie Probleme damit hatte, ja sogar zwischendurch auch mal 2 "Schichten" nacheinander fahren konnte ohne großartig ins Trudeln zu geraten, komme ich heute aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Was einst völlig mühelos möglich war, stellt mich derzeit auf eine harte Probe. - Mensch, wie habe ich das denn nur gemacht? Es ist doch erst ein Jahr her und doch scheine ich eine derartige Belastung jetzt nicht mehr auf Dauer tragen zu können.

Hängt das mit den Hormonen zusammen, oder macht sich jetzt doch das Alter bemerkbar? - Ich weiß es nicht. Eines jedoch ist Sonnenklar, dieses Arbeitsmodell werde ich vermutlich in Rente schicken müssen, wenn ich nicht Gefahr laufen will auf der Strecke zu bleiben!

Auch musste ich wegen des frühen aufstehens auf mein Joggen verzichten, was sich ebenfalls gerächt hat, die Zuckerwerte steigen wieder und ich bin mittags einfach zu müde um dem etwas entgegenzusetzen.

Aber ich gelobe Besserung, die nächste Woche wird gesund gelebt, versprochen ;)






Donnerstag, 25. April 2013

Ein gutes Jahr? .... !

Letztes Jahr im April startete ich meine große Reise, indem ich die Psychosomatik der LVR-Kliniken aufsuchte.

Nachdem relativ schnell feststand was mich so umtrieb, wurde ich in die fähigen Hände meines begleitenden Psychotherapeuten gegeben. Ich outete mich und nach einigen beruflichen Irrungen und Wirrungen startete ich meinen Alltagstest und wurde endlich ruhiger - Die Dämonen die mich trieben sie geben nun endlich Frieden.

Mit Beginn diesen Jahres startete für mich die Hormontherapie und wieder war ein Schrittchen gegangen. Der Antrag auf Namens- und Personenstandsänderung läuft, und ich nähere mich auch hier wieder einem Etappensieg :)

Sicher es gibt noch viel zu tun, der Bart ist noch längst nich endgültig weg, die Stimme muss noch besser werden, die Hormone müssen noch einiges bewirken- und doch, ich bin zufrieden:

Zum ersten Mal in meinem Leben erblicke ich im Spiegel die ersten Anzeichen der Person, in der ich mich zuhause fühle, die mir entspricht und das ist gut.

Klar, es gibt auch nicht so tolle Geschichten, die mich gerade in Atem halten, das mit dem Job ist ärgerlich und bedrohlich, aber (so hoffe ich) kein Weltuntergang. - Ich habe Maßnahmen eingeleitet, die mir wenn sie zum tragen kommen zumindest die finanziellen Nöte weitgehend vom Hals schaffen.

Doch bis dahin wird es eine ganz schöne Zitterpartie. Das tolle Haus, was wir und gekauft haben, wird derzeit zum Strick um den Hals, da mein Gehalt nicht mehr pünktlich eingeht und ich muss aufpassen, dass er sich nicht zuzieht, bevor meine Maßnahme greift.

Andere Entwicklungen widerum sind sehr schön und geben mir das Gefühl einiges bewegen zu können. Ich engagiere mich derzeit in meiner Freizeit ein wenig für TGG, die Mitglieder der Facebookgruppe sind mir ans Herz gewachsen und es macht derzeit wieder Spass den Rechner einzuschalten, und neue Leute kennenzulernen und teilweise auch Bestätigung zu erhalten.

Mir ursprünglich wildfremde Menschen erzählen mir teilweise von sich, öffnen sich und werden zu Bekannten und Freunden, suchen und spenden Rat und Hilfe. Auch wenn ich nicht in jedem Fall helfen kann, versuche ich es zumindest oder nehme auch gerne Hilfe in Anspruch. In vielerlei Hinsicht wäre es wünschenswert, wenn die Hilfsbereitschaft innerhalb der Gruppe auch in anderen Teilen der Gesellschaft vorkäme.

Auch andere Dinge sind sehr angenehm, durch meinen Stayfriendsausraster am Anfang des Jahres kam ich mit einigen Klassenkameraden aus meiner Schulzeit wieder in Kontakt.

Nach anfänglicher Angst wegen der zu erwartenden Reaktionen auf meine Veränderung stellten sich meine Befürchtungen als völlig Gegenstandlos heraus. Im Gegenteil, die Reaktionen waren überraschend positiv.

Einen Freund habe ich bereits besucht und mit einer Freundin versuche ich derzeit ein Klassentreffen zu organisieren.

Erstaunlich, dass ich bei den beiden fast sofort wieder die Vertrautheit aus unserer Kindheit verspürte, unter normalen Bedingungen war ich immer ein eher zurückhaltender Mensch und ich hatte bestimmt 15 Jahre keinen Kontakt mehr - Ich bin mir sicher, das es mir vor meiner Verwandlung nicht so ergangen wäre - entweder ich wäre zu verklemmt gewesen, oder zu arrogant rübergekommen.

Das Leben ist derzeit sicherlich intensiver als früher, macht aber einfach Spass, daher schließe ich den Post mit einem fetten

:)    !

Dana

Mittwoch, 17. April 2013

Die Zeichen stehen auf Sturm

So erfolgreich und erfreulich meine Transitionsbemühungen sich derzeit auch entwickeln mögen, gibt es derzeit leider auch einige sehr unerfreuliche Tendenzen.

Es verdichten sich immer mehr die Anzeichen dafür, dass mir innerhalb des nächsten halben Jahres mein Arbeitgeber unter dem Hintern wegbröseln wird.

Die mir damals verschwiegenen Umsatzeinbrüche für das Folgejahr zeigen immer deutlicher, dass ich mit der Unternehmung, wenn der Kauf damals geklappt hätte Schiffbruch erlitten hätte. Ich kann nur sagen:

"Gott sei Dank ist der Kelch an mir vorbeigegangen."

Dessen ungeachtet habe ich jedoch jetzt Entscheidungen und massive Probleme anstehen, die der Reihe nach abgearbeitet werden müssen, damit mir nicht im kleinen dasselbe blüht, was mir im großen erspart blieb:


  • Bewerben oder Selbständigkeit?
  • Falls Bewerben: wo bewerbe ich mich, will ich in der steuerberatenden Zunft bleiben,  suche ich mir ein nettes Plätzchen in irgendeiner größeren Unternehmung und arbeite in Ruhe auf die Rente zu oder mache ich etwas völlig anderes?
  • Nocheinmal ein wo, doch diesmal Standortbezogen, suche ich mir was hier im Ruhrgebiet (größere Chancen) oder im Norden, wo es mich eigentlich hinzieht (bessere Lebensqualität)?
  • Wie bewerbe ich mich? Mit meinem derzeitig in Transition befindlichen Astralleib gebe ich in einem Bewerbungsgespräch trotz meiner Qualifikationen wohl eher ein jämmerliches Bild ab.
  • Womit bewerbe ich mich? Da VÄ/PÄ noch nicht "durch" sind, sind meine Bewerbungsunterlagen natürlich inkonsistent.
  • Was erzähle ich einem potenziellen neuen Arbeitgeber bezüglich meiner Person? Eine Mitarbeiterin, die direkt nach Einstellung operationsbedingt erstmal für längere Zeit ausfällt schreckt selbst den tolerantesten Arbeitgeber ab. Setze ich alles auf eine Karte und versuche die OP noch dieses Jahr durchzuziehen?

Gut die VÄ / PÄ läuft - ich denke, dass ich das bis Juli / August geregelt habe. 

Im November erfülle ich rein formal die in den MDS-Leitlinien aufgeführten Minimalvoraussetzungen für den Antrag auf die GAOP. Wie lange braucht die TK, um mich zum MDK zu schicken und dieser mich zu begutachten?

Mitte nächsten Monats findet ein Informationsgespräch zu meiner ursprünglich für Mitte nächsten Jahres geplante OP statt. - Soll ich den Operateur bitten mir einen Termin Ende des Jahres oder Anfang nächsten Jahres einzuräumen, auch wenn ich den Antrag jetzt noch nicht stellen kann?

Fragen über Fragen bringen mein Köpfchen derzeit ganz schön auf Trab.

Eines steht fest: Wenn ich das alles hinter mir hätte, würde das meinen "Marktwert" im Arbeitsmarkt gegenüber der jetzigen Situation deutlich erhöhen.

Montag, 8. April 2013

Verflixtes Androcur

Zu Ostern hat mich dann doch eine der gefürchteten Nebenwirkungen von Cyroteronacetat erwischt: 

-> Depression, oder besser eine depressive Verstimmung

Gute Güte, sowas und vor allem in der Qualität habe ich noch nie zuvor erlebt (Noch nicht einmal kurz vor meinem Outing, das war zwar auch heftig aber völlig anders) 

Ostersonntag hatten wir Nicko`s Freund Paul zu Besuch und es war eigentlich ein toller Tag, ich war mit den beiden Ostereier suchen, auf dem Rückweg zu unserem Haus haben wir noch eine fette Schneeballschlacht gemacht, sind durch den Wald getobt und haben blauen Himmel und Sonnenschein genossen, viel gelacht und Blödsinn gemacht.

Zuhause angekommen baute ich dann die Stereoanlage auf, und legte zur Einweihung die CD Watermarks von Enya ein, die Kids tobten und schrien das halbe Haus zusammen, machten sich über die Süßigkeiten her und spielten mit Bällen während die seichte Musik leise aus den Boxen plätscherte. 

Meine Frau zauberte das Essen, abends wollten wir uns mit Freunden (die Eltern von Paulchen) treffen, der Tag schien perfekt zu werden.

Doch je mehr ich zur Ruhe kam, desto mehr bedrückte mich was - es war fast wie ein eiserner Ring, der sich um die Brust schloss, der Bauch drückte von unten irgendwie alles Gefühl zur Brust raus und Traurigkeit und Verzweiflung ergriffen immer mehr Besitz von mir, obwohl es nichts zu Verzweifeln gab. Da auch kein direkter Auslöser da war, konnte ich noch nichtmal weinen oder anderweitig den Druck mindern. 

Ich habe mir zwischenzeitlich das Hirn zermartert, was der Auslöser für den Mist sein könnte, konnte jedoch nichts besonderes ausmachen, hab noch nicht einmal an irgendwas bestimmtes gedacht, eher so banale Dinge wie " Thomas anrufen wegen der Heizung - vielleicht hat er auch eine Idee wegen der Planken, die Wohnzimmerlampe muss noch dran, was brauchen wir von Famila?"

Ich nahm die lachenden und spielenden Kinder zwar noch wahr- aber irgendwie unwirklich, fast so wie wenn ich in einem grauen, dunklen Raum sitze und das alles aus weiter Entfernung  wie durch ein Fenster beobachte und alles wie durch Watte höre.

So kam und ging das in der Intensität wie Wellen auf und ab und ich merkte schnell, dass es mir immer dann besser ging, je mehr ich mich körperlich bewegte, anstrengte bis es dann in der Nacht zum Dienstag endlich verschwand.

In wesentlich schwächerer Form kam das an den folgenden Tagen noch mal wieder, aber da wir eh`oft zu Fuss unterwegs waren, verging es auch schnell wieder.

Ich neige normalerweise nicht zu Depressionen, traurige Gedanken trieben mich noch nie lange um, selbst so etwas wie unter http://trans-diana.blogspot.de/2013/03/traurig-aber-wahr.html beschrieben hat mich selten länger beschäftigt. Immer den Blick nach vorn richten und die vergangenen, vertanen Chancen nicht mehr beachten und die Energie für Neues sparen. - Hat mich das anfällig werden lassen?

Ich glaube eher daran, dass es die berühmt/berüchtigte Nebenwirkung des Androcurs ist und werde beim kommenden Gespräch mit meinem Endo um Änderung der Medikation bitten.




Donnerstag, 28. März 2013

Superkalifragilistikexpialigetisch :)

Wer kennt das Wort aus Mary Poppins sonst noch? Eine bessere Umschreibung meiner Laune könnte mir derzeit nicht einfallen:

Ich freu mich riesig - nach dem Drama um die Namens- und Personenstandsänderung beim Amtsgericht Dortmund kommt endlich etwas Bewegung in die Sache.

Da mir am 18. März  die Verfügung des Amtsgerichts trotz Zusage vom 01. März durch die Richterin immer noch nicht vorlag, brannte mir die Sicherung durch und ich rief noch eimal beim Amtsgericht an. Die zuständige Sachbearbeiterin bekam dann auch meinen Zorn ab und verwies auf einen Rückstau im Amt.

Auf mein freundliches Angebot dass ich gerne bereit wäre vorbeizukommen und ihr beim Schreiben meiner Verfügung behilflich zu sein, da ich ebenfalls rechtlich ein wenig beleckt bin und weiß, das ein simples Antragsverfahren eigentlich nicht länger dauern sollte als 14 Tage, erklärte Sie sich bereit meinen Fall sofort zu bearbeiten, was dann auch zeitnah geschah.

Heute überreichte mir mein Nachbar die Post von gestern, in der ich die Einladung zur Begutachtung von genau jenem Gutachter befand, der sich eigentlich seit dem 28. Februar im Ruhestand befinden soll. 

Umso größer war bei mir die Freude, mir nicht doch noch einen anderen Gutachter suchen zu müssen. Zumal  ich mich damit am wohlsten fühle - meine Erstbegutachtung wurde von einer seiner Mitarbeiterinnen durchgeführt und ermöglichte mir damit meinen derzeitigenWeg.

Das Beste ist jedoch, dass die Begutachtung bereits am 09. April stattfinden wird, ich hatte aufgrund der im Netz kursierenden Gerüchte bezüglich der Wartezeiten bei Psychologen mit einem Termin im Juni gerechnet.

Da der zweite vom Gericht anerkannte Gutachter mein Therapeut Herr Löwenberg ist, gehe ich davon aus, dass die Gutachten innerhalb kurzer Zeit vorliegen können und ich dem Amtsgericht bald wieder auf die Pelle rücken darf.

Der zweite Grund für meine außerordentlich gute Stimmung ist meine heutige Abfahrt nach Hohwacht, wo ich Ostern und die kommende Woche in Ruhe verbringen werde.

Freitag, 22. März 2013

Dana und die Hormone

Tja, eigentlich hatte ich mir vorgenommen mich dieses Themas erst zu meiner nächsten Untersuchung durch den Endokrinonlogen anzunehmen, doch der gestrige Tag war schon ein echter Brüller.

Dass die Hormone einen Einfluss auf die Stimmung haben können, ist ja hinlänglich bekannt, aber gestern habe ich für meine Verhältnisse den Vogel abgeschossen :)

Mein Stimmungsbarometer entsprach in etwa dem Typischen Verlauf einer Aktie, deren Unternehmen innerhalb der nächsten 48 Std. Ihre ersten Quartalszahlen abzuliefern gedenkt.

Da war wirklich alles dabei von "Gut", über "Super" zu "Geht so", "Naja", "Ich brech zusammen" bis hin zu "Ich könnt` die Welt umarmen".

Also ganz großes Gefühl, ganz großes Kino, und teilweise (den Stimmungseinbruch am Nachmittag mal ausgenommen*) ausgelöst nur durch Lapalien, die ich vermutlich früher nicht einmal der Erwähnung wert gefunden hätte. Seltsam, dass sich das bei mir so äußert, zumal die restliche Wirkung der Hormone wie z.B..: 

  • Änderung der Hautbeschaffenheit
  • Fettumverteilung
  • Brustwachstum
  • und dergleichen mehr 
nach wie vor auf sich warten lassen. Noch nicht einmal des berühmt berüchtigte ziehen in der Brust hat bisher eingesetzt. Ich bin mal gespannt, wann da endlich Bewegung reinkommt. Was sich jedoch sehr stark bemerkbar macht, ist nach wie vor mein Kreislauf, gefühlte (nicht real vorhandene) Kraftlosigkeit und dieses elende Kältegefühl, was ich immer wieder erdulden muss.


Naja, am 18. April werde ich etwas schlauer sein, wenn ich meinen Endo wiedersehe.



*
Den Stimmungseinbruch habe ich im wesentlichen mir selbst zu verdanken, da ich mehr in meinem Seelenleben rumkramte als mir gut tat. Ich werde zukünftig darauf achten mich nicht an Diskussionen zu beteiligen, von denen ich weiss, dass sie mich runterziehen ich blöde Kuh ;)

Dienstag, 19. März 2013

Wiedersehen macht Freude

Heute war ein heißer Tag bei uns im Büro, da wir derzeit mehrere Steuerprüfungen gleichzeitig betreuen. Das sind die Tage die mir mehr Freude bereiten, als die meisten anderen, da es wenn es hoch her geht halt immer ein wenig interessanter ist als das stumpfe einerlei, was einen in der Tretmühle im allgemeinen sonst so erwartet. Außerdem kenne (und mag - ja richtig gelesen -mag-  die Jungs und Mädels machen einen ziemlich guten Job) ich die meisten Steuerprüfer der Finanzämter Essen bereits, das bleibt bei einer so langen Betriebszugehörigkeit ja auch nicht aus.

Heute traf ich also auf eine Prüferin und deren Auszubildende. Ich hatte die Prüferin noch in guter Erinnerung, da Sie mir in einem anderen (eigentlich hoffnungslosen) Fall vor gut einem Jahr helfend unter die Arme gegriffen hatte und freute mich entsprechend sie wieder zu sehen.

Die beiden Damen kamen also, sahen mich und stutzten. (Gut dass ich für solche Fälle meist einen  Spruch habe, um die Situation aufzulockern) Ich begrüsste Sie also und sagte "Guten Morgen mein Name ist Thierbach ... Ja ich weiß, ein Kulturschock kann grausam sein, kommen Sie trotzdem rein?" Nachdem sich die beiden Damen ausgewiesen hatten, ging es dann ans Eingemachte.

Während wir die Formalitäten durchzogen, wartete ich gespannt auf ein Wiedererkennen Ihrerseits doch es kam nicht. Also ließ ich die Damen erstmal in Ruhe und stieß später noch einmal dazu. Es kam zu einer Unterhaltung, wo ich auch den anderen Fall von damals erwähnte und auf einmal guckt Sie mich an und sagt "Wenn ich Sie schon vorher gesehen hätte, das wüsste ich - Sie können unmöglich mein Gesprächspartner von damals sein?!" 

Gut, ich war damals ca. 35 Kilo schwerer, hatte meist einen Dreitagebart, kurze Haare und war deutlich männlicher unterwegs als heute.

"Unglaublich, wie sehr ich mich verändert habe", obwohl ich im Spiegel immer noch viel zu viel von dem Kerl von damals sehe. - Vielleicht spielt mir meine Wahrnehmung einen Streich, vielleicht wollte Sie nur nett sein, eine Mischung von beidem oder ich gehe zu selbstkritisch mit mir um. Egal, es hat trotzdem Spass gemacht.

Montag, 18. März 2013

Wochenend und Sonnenschein?

Das Wochenende startete diesmal verhältnismäßig früh. 

Da ich mich am Freitag in Köln mit einigen bis dahin nur über`s Internet kennengelernten Freundinnen treffen  und den Vortrag von Dr. Pichlo bei der txKöln besuchen wollte habe ich mich also um 4:00 aus dem Bett gewälzt und frisch gemacht (Oh nee, wat fies die Maske hat schon wieder so fiese Druckstreifen im Gesicht hinterlassen, irgendwann steh ich morgens mit dem Bügeleisen vorm Spiegel!), um gegen 6:00 im Büro sein zu können. 

Der Plan ging auf und so machte ich mich auch bereits um 12:00 wieder aus dem Staub. Zuhause dann eben Duschen, Nase pudern - was Frau halt so macht, wenn Sie sich unbeobachtet fühlt ;) und ab nach Kölle.

Nach gefühlten 2 Stunden Stau und etlichen Durchläufen von Cornelia Funke`s "Das kleine Hörbuch vom Großen Glück" (Genau, genau, genau - Glück schmeckt wie heißer Kakao, es ist dick und frech und warm und rot und blau- dudel träller) war ich dann auch endlich am Bürgerhaus-Stollwerck und traf dort auf Corinna, die schon wartete. Die nächste im Bunde war dann Julia, gefolgt von Daria und einigen anderen.

Es war eine lustige nette Runde, und es tat gut die gelesenen Namen mit den dazugehörigen Menschen verbinden zu können. Nach einem Steak, 3 Weizenbier und einem Cappucino (Mensch, halt dich zurück - du willst bis Ostern noch 5 Kilo abspecken!?) war ich dann auch genügend gestärkt dem Vortrag von Dr. Pichlo folgen zu können.

Alles in allem ein toller Tag.

Der Samstag verlief dann mal wieder nicht ganz so gut, nachdem ich mich übel verschlafen hatte und überhastet aufgestanden bin, kam mein Kreislauf wieder ins trudeln und als ich denn dann endlich fertig war und zur Schule wollte stand meine mir angetraute gegenüber und fragte ob ich noch ganz bei Trost bin, heute sei "Schulspiel", ein Tag, wo die Leistungen der im August einzuschulenden Kinder eingeschätzt werden für die spätere Klassenzusammenstellung. 

Ich fuhr mir also nur schnell die Lehrgangsunterlagen holen, kam zurück, brachte im Schnellverfahren den Nachwuchs auf Hochglanz und ab zur Schule. Während Nicko`s erstem Schultag waren wir noch kurz (Rekordzeit: wir hatten nur 1,5 Std Zeit) einkaufen.  Danach den Kurzen wieder einsammeln und ab nach Hause. 

Irgendwie war die Hetze jedoch etwas zu viel für mich und der Kreislauf fiel ins bodenlose und die Körpertemperatur mit ihm - meine Güte kann ein Mensch frieren! Meine Zähne hörten mit dem Klappern selbst dann nicht auf, als ich dick eingepackt und zusätzlich unter einer Bettdecke eingemummelt meinem Sohn beim Wii-spielen zusah. Um 20:00 war dann das Sandmännchen da und der darauf folgende Schlaf hat mich zumindest vorerst vom Schlottern erlöst.

Der Sonntag fing dafür schon früh an, klar, wer so früh einschläft, der wird morgens zum Bettflüchtling, so dass ich endlich die Zeit fand mich einem meiner Hobbies zu widmen, Comics und Mangas. 

Ich hatte schon vor einiger Zeit entdeckt, dass eine meiner Lieblingsserien aus den 80er/90er? Jahren zwischenzeitlich auf Youtube verfügbar ist und verbrachte somit diverse Zeit vor der Kiste, während der Bildschirm bemühte mir die trüben Augen mit Ranma 1/2  zu beleuchten. Was dann ziemlich abrupt unterbrochen wurde, als meine Angebetete zornbebend hinter mir Stand und mich darauf hinwies, dass der Computer heute ihr gehört, da ihre eingestellten Auktionen immer noch keine Bilder hatten und diese bald auslaufen.( zornblitzende Augen und der aufstampfende Fuss brachten mich dann endgültig aus der Fassung - Das sieht bei meiner Frau extrem niedlich aus, es verschafft ihr die Autorität eines erbosten Teddybären )

Also verbrachte ich folgerichtig den Rest des Tages mit Putzen, Wii und Nicko <3







Montag, 11. März 2013

Traurig aber Wahr

Heute ging eines meiner ambitionierteren Projekte der letzten Zeit den Bach runter. Es starb, weil ich bin, was oder wer ich bin.


Aber erstmal zum Anfang:

Ich war bereits vor Jahren einmal neben meiner Arbeit selbständig mit einer Buchhaltungs- und Unternehmensberatungsfirma. - Nix großes, meistens für Freunde, damit ich die erzielten "Einkünfte" auch ordnungsgemäß versteuern konnte und ich mir nicht die Chance auf den zukünftigen Steuerberater vermassle.

Es gibt seit ungefähr 1,5 Jahren ein Förderprogramm der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) für Existenzgründer, in dem 80% der Kosten für Existenzgründungsberichte durch die KfW finanziert werden. der Gründer muss lediglich 20% plus der anfallenden Umsatzsteuer tragen, die er sich im Falle des Startups als Vorsteuer zurückholen kann. Im wesentlichen werden diese Berichte für eventuelle Inanspruchnahmen von Kreditmitteln benötigt, da Existenzgründer ja nunmal keine aussagefähigen Papiere aus einem laufenden Geschäftsbetrieb beibringen können. Da stehen dann so sachen wie Businessplan, Marktanalyse, Kundenfrequenzmessung/Standortanalyse (im Falle eines benötigten Ladenlokals) und dergleichen drin, sowie eine Aufzeichnung der Chancen und Risiken.

Ich verfüge auf diesem Gebiet aufgrund meiner hauptberuflichen Tätigkeit über erhebliche Erfahrung in diesem Bereich und kenne Firmen, die entsprechende Datenerhebungen und Cross-checks mit vergleichbaren Firmen durchführen.

... UND ich kenne,  (oder sollte ich sagen kannte?) Leute, die mich im Erstberatungsgespräch den bei ihnen aufschlagenden Leuten weiterempfehlen würden, Menschen die mit sehr vielen Existenzgründern  im Ruhrgebiet zu tun hatten. Dies war eine der Maßnahmen, die ich als Steuerberater angehen wollte, sobald ich damit selbständig bin. Ein Mandant wechselt im Normalfall nach erfolgreicher Beratung nicht so schnell. 

Zwei der drei waren innerhalb des letzten Jahres versetzt worden und konnten mir nicht mehr helfen. Der verbliebene freute sich über meinen Anruf und wir machten für heute einen Termin aus. Nachdem er mich nun bestimmt ein Jahr nicht gesehen hatte und nicht wusste, was mit mir so los ist, hat es ihm die Sprache verschlagen. Ein Freund, den ich vor über einem Jahrzehnt im Bilanzbuchhalterlehrgang kennen und schätzen gelernt habe, der meine Leistungen kennt und bisher nie in Zweifel zog, wenn ich sowas für meinen Arbeitgeber gemacht habe, schaut mich an und sagt rundheraus "Tut mir leid mit Dirk hätte ich den Deal durchgezogen, aber Dich kann ich so nicht weiterempfehlen" - steht auf dreht sich um und geht.

Ehrlich gesagt das ist mal ein wirklich beschissenes Gefühl: Freundschaft gestorben und Geschäftsidee begraben in einer Minute - das ist für mich ein neuer Rekord, den ich erstmal verdauen muss.


Freitag, 8. März 2013

Ogott WDR4 - Tante ?

Der Titel sagt`s bereits bin ich auf dem Weg zur WDR4-Tante?

Nachdem ich gerade eine unerwartete Reaktion auf eine meiner ehmaligen Lieblings-CD`s hatte, habe ich mal meinen Musikgeschmack ein wenig auf die Probe gestellt und muss sagen, es ist schon erstaunlich:

Normalerweise war mein Musikgeschmack eigentlich immer sehr breit aufgestellt - eigentlich habe ich immer schon fast alles gehört:

Enya
Bobby McFerrin,
Harry Belafonte
Sting,
Police,
Genesis,
Depeche Mode
Vaya Con Dios
Kraftwerk
Jean Michelle Jarre

und dergleichen mehr - halt eher Mainstream, aber auch klassische Musik, Soundtracks und als Musicalfan auch diverse Mitschnitte und Theatervertonungen. Jedoch auch für einen solchen Geschmack eher ungewöhnliche Interpreten wie zB.

Tori Amos
Björk
Front242
TestDepartment
Laibach
Fehlfarben
Einstürzende Neubauten
Molokko

zieren mein CD-Regal. Ja sogar Schlager (ohje was ein Outing! - ist ja schlimmer als das mit  TS) von Juliane Werding, Peter Maffay, Reinhard Mey fanden den Zugang zu meinem Geldbeutel.

Eines meiner Lieblingsalben war beispielsweise das erste Album "Little Earthquakes" von Tori Amos mit seinen kraftvollen Klavierstücken.

Ungelogen, die CD krieg ich nicht mehr runter die sitzt so quer, dass ich die nach der Hälfte abbrechen und wieder eine Gutelaune-CD einlegen muss.

Überhaupt reagiere ich derzeit sehr emotional auf Musik:

Das fröhlich Gedudel von Rondo Veneziano treibt meine Laune in ungeahnte Höhen, während "Me and a Gun" in mir Bilder von einer Rasierklinge und dem was man damit anrichten könnte aufkommen lassen.

Bin ich langsam aber unaufhaltsam auf dem Weg zur Schlagertante? (grusel, schüttel)

Montag, 4. März 2013

Wo ist nur der Sicherungskasten?

Also am Wochenende war`s mal wieder soweit:

Nach den schlechten Nachrichten vom Freitag, einer üblen Nacht zum Samstag und einer ermüdenden Unterrichtseinheit komme ich am Nachmittag völlig erledigt nach Hause und setz mich an den heimischen Computer.

Erfrischenderweise gab es nicht mal Streit um denselbigen mit meiner ehemaligen Verlobten. Ich öffne also das Mailprogramm nur um zwischen Spam, erwünschter Werbung und betrieblichem Murks eine Mail von Stayfriends herauszufischen, in der ein ehemaliger Mitschüler mit mir Kontakt aufzunehmen wünscht.

Kein Problem, mache ich doch immer wieder gerne, also Draufgeklickt ... und natürlich nicht lesbar in Ermangelung einer Goldmitgliedschaft.

Die hatte ich Anfang des Jahres auslaufen lassen, nachdem ich die Services zwar immer bezahlt aber nie in Anspruch genommen hatte. Gegen eine Gebühr von 24€ könnte ich diese zum lesen der Nachricht natürlich wieder aktivieren.

Ok, du bist ja nicht dumm, guck mal in Dein Profil, wer Dich denn so angeklickt hat, mit dem Namen und einem Telefonbuch sollte es ja kein unüberwindliches Problem sein. - Nanu, alles verwaschene Bilder, kein name lesbar, zum freischalten bleche 24 Euronen :(

Ok, die Bilder bekommst Du scharf, wenn Du ein aktuelles Foto hochlädst(Geil, Massenouting bei Deinen Amigos, die noch nicht Wissen was mit Dir los ist - aber vielleicht besser als die Überraschung zum nächsten Klassentreffen), gesagt getan, die Bilder wurden scharf, aber kein zu erkennender Freund war drauf. die nächsten 1,5 Stunden verbrachte ich mit zunehmend freudloser Stimmung irgendwie an etwas dranzukommen, keine Mails, kein gar nix... doch: Schere, Stein, Papier das kann ich machen - TOLL!

Und immer wieder die Nachricht, dass ich gegen die kleine Gebühr...  von dem bekannten Konto ...

Klein Dana`s Sicherung brannte jetzt endgültig durch und ich löschte tief gefrustet meinen Account mit einem geharnischten Kommentar in den Kündigungsgründen.

Man sollte nie etwas im Zorn tun - ich hatte nämlich übersehen, dass ich mir keinen meiner Kontakte aufgeschrieben hatte. Weiß einer, wo ich die Sicherung finde, damit ich zukünftig nicht mehr so überreagiere?

Also bin ich folgerichtig gerade auf der Suche nach den Kontakten in Facebook :(


Freitag, 1. März 2013

Dont Worry be Happy :(

So ein Murks,

ich habe jetzt nun wirklich alles getan, was getan werden konnte um das folgende zu verhindern:

Anträge bei Gericht, Übersendung von Zahlungsnachweisen zum Kostenvorschuss, telefoniert, nachgehakt und wieder nachgehakt. Heute wurde mir dann mitgeteilt, dass die Beauftragung der Gutachter nächste Woche verfügt wird.

Daraufhin habe ich gerade mit der Psychosomatik der LVR-Kliniken wegen eines Termins zur Erstellung eines meiner Gutachten gesprochen und mir wurde mitgeteilt, dass der betreffende Gutachter gestern seinen letzten Arbeitstag hatte.

Kurz und schlecht mir ist zum Heulen zumute und ich pfeiff mir jetzt erstmal Gutelaunemusik rein, damit es nicht wirklich dazu kommt.

Haarig

Au mann,

ich kann heute machen was ich will, die Biester wollen so gar nicht in Form!

Trotz Spülung wuseln und wuscheln sie über meinem Kopf als gäb`s kein morgen. und davon nicht genug, hats im Gesicht auch wieder welche die ich für die Epi am Montag wachsen lassen muss.

Nach meinem Dafürhalten sollten sie bei der Real-Muppetshow die Rolle des Drummerbiestes neu casten - ich wüßte schon wer da heute vorsprechen kann ohne sich lächerlich zu machen.

Manamana, ditdiedididi !

In meiner Not wollte ich vorhin sogar die Haare nochmals (Adieu du schöner PH-Film) waschen und den Schaumfestiger der Marke "Ich kleb mir einen Wehrmachtshelm" aus dem Hause Feinkost Albrecht in die Haare schmieren, den meine Frau so toll findet, aber so weit geht meine Verzweiflung denn dann wohl doch nicht.

Naja ich denke ich mache jetzt mal weiter mit dem "Zurechtmachen" und mach mich aus dem Staub, bevor ich noch die Müslischalen aufräumen muss.

;) - ich denke ich werde heute wieder einmal sehr viele Menschen glücklich machen.


Donnerstag, 28. Februar 2013

Frostbeule

Brrrr, mir ist kalt!

Ich meine damit so richtig, nicht nur mal etwas kühl oder unterkühlt, sondern eine alles durchdringende alles zersetzende Kälte, die einem kaum noch Raum zum denken und die Glieder erlahmen lässt.

Früher war ich ständig und stets die Wärmflasche der Familie, ob meine Frau oder mein Sohn, ich hatte ähnlich wie ein Kraftwerk stets mehr Energie als ich verbrauchen konnte und setzte diese in Wärme um, die bei Bedarf kuschelnder Weise dankbar in Anspruch genommen wurde.

Und jetzt?

Mal abgesehen von dem Trauerspiel, was sich Wetter nennt und damit natürlich auch für niedrige Außentemperaturen sorgt, versagt auch noch mein innerer Motor!

Die innere Hitze, die mir bisher ermöglichte sogar  bei Minustemperaturen bequem im T-Shirt durch die winterlich trübe Sonne zu wandeln fehlt - und ich weiß auch nicht wie ich einen Zugang dazu finden sollte.

Ob das jetzt mit meiner Diät, meinem Zucker, oder den Hormonen oder einer gesunden Mischung davon zu tun hat, weiß ich nicht genau, aber ich habe derzeit eine gefühlte Hauttemperatur von 8° und brauche zwei Decken zum Schlafen.

Als mich dann vorhin auch noch mein Sohn mit den Worten "Geh weg Papa, du bist kalt" weggeschubbst hat, war das Maß voll:

Grießgrämig und grummelnd habe ich mich fertig gemacht und bin ins Büro gefahren, nur um zu erfahren, dass hier die Heizung ausgefallen ist...




Dienstag, 26. Februar 2013

Ein Lächeln für Dana

Also was mir am Freitag widerfahren ist:

Wegen meines Diabetes war ich am Freitag beim Diabetologen. Da dieser zu Fuss nur ca 10 Minuten von meiner Arbeitsstelle entfernt ist und es der erste Termin war, bin ich lieber etwas zu früh hingegangen und musste natürlich warten.

Im Wartezimmer waren außer mir eine Frau (so Ende 20, Anfang 30), zwei ältere Damen (jenseits der 60) und ein älterer Herr (ca Mitte 60).

Die Frau wurde mehrmals für Untersuchungen aus dem Wartezimmer gerufen, die älteren Damen unterhielten sich angeregt über Krankheiten und weitere Freizeitaktivitäten, was ab einem gewissen Alter wohl auch so üblich ist.

Blieben also der Mittsechziger und ich für Konversation übrig und ich holte vorsorglich mein Handy heraus, um mich mit einer Runde Montzuma ein wenig zu zerstreuen bis ich dran war. Doch dazu sollte es nicht kommen - in dem Moment, wo ich das Ding in der Hand hielt ging es auch schon los (Mist ich hab vergessen den Flugmodus zu aktivieren, gleich sofort machen!

Es war ein Mandant, den ich mit dem Hinweis ich sei beim Arzt und könne sein Anliegen jetzt eh` nicht in Ruhe mit ihm besprechen abbügelte. Nachdem ich nun den Flugmodus aktiviert hatte schaute ich mich noch mal im Raum um, da mir solche Situationen im allgemeinen sehr peinlich sind - und richtig, die mißbilligenden Blicke der beiden Damen ruhten auf mir und sie nahmen ihr Gespräch auch erst wieder auf, als ich mich entschuldigte.

Als mein Blick bei besagtem Herrn ankam, sah ich, wie er mich versonnen anlächelte und dachte mir es wäre eine gute Idee doch besser einfach zurückzulächeln, als mich mit einer erneuten Entschuldigung endgültig zum Häppchen zu machen. 

AUA - schwerer Fehler!

Auf diese Weise ermuntert fing der alte Knabe hemmungslos zu flirten an und sah sich genötigt mir seine halbe Lebensgeschichte zu erzählen, wobei irgendwie immer der Eindruck aufkam, er sei der tollste Hecht im Karpfenteich.

(Oha, du fällst in sein Beuteschema, was machst du denn jetzt?

Ich versuchte mit einigen Belanglosigkeiten über das widrige Wetter und dem scheußlichen Berufsverkehr einer wirklichen Konversation aus dem Weg zu gehen, doch er ließ irgendwie nicht locker, suchte ständig Augenkontakt.

(Mist, wie wirst du den denn nur wieder los? - Versuch` mal was von Nicko zu erzählen!)

Doch auch der zarte Hinweis auf eine erfolgreiche Fortpflanzung meinerseits durch einige Kindergartenstories zeigten keinen Erfolg, im Gegenteil jetzt fing er von seinen bereits erwachsenen Kindern an.

(Ok, Zeit für schwere Geschütze!

Ich fing an demonstrativ mit meinem Ehering zu spielen, während ich einen Monolog über die 60er in denen seine Kinder aufwuchsen über mich ergehen ließ.

(O Herr! Bitte lass die Sprechstundenhilfe dösig sein und sie mich mit Herrn Thierbach aufrufen!

Nein tat sie nicht, hätte ich mir auch denken können, wir hatten bei der Aufnahme darüber gesprochen, wie ich angeredet werden wollte. Aber der Aufruf kam dann endlich und ich entfloh mit eiligen Schritten ins Behandlungszimmer.

Das war neu! 

Mal ganz davon ab, dass er ganz offensichtlich unter Geschmacksverkalkung zu leiden scheint, da ich auf meinem Weg ja nun noch nicht allzuweit gegangen bin und immer noch klar als ehemaliger Mann zu erkennen bin:

Zunächst war`s ja durchaus schmeichelhaft, wurde aber immer unheimlicher.

Wie verhält man sich in einer solchen Situation ohne gleich grob zu werden? 

Ich spielte sogar mit dem Gedanken durch anheben meiner Stimme wieder in mein altes Sprechmuster zu fallen, um endlich Ruhe zu haben. Es wäre mir ein zwar sehr unangenehmes aber probates Mittel gewesen!

Ich muss ehrlich zugeben, dass mir die ursprünglich recht angenehme Wartezimmercouch mit der Zeit immer ungemütlicher wurde - und die Blicke die er mir hinterherwarf als ich so eilig aus dem Zimmer entschwand fand ich ehrlich gesagt dann doch nicht so toll.

Uiuiui - wievielen Frauen habe ich in meiner Sturm und Drangphase solche Gespräche aufgenötigt und haben die sich auch so gefühlt? 

An dieser Stelle eine ehrlich gemeinte Entschuldigung!




Donnerstag, 21. Februar 2013

Schatten der Vergangenheit

Sorry, wenn das jetzt mal ein Depripost wird - wer`s nicht lesen will ist herzlich eingeladen ihn einfach zu überblättern, der nächste ist mit Sicherheit wieder genießbarer.

Was ist passiert?  

Ich las ein Buch, ein Buch so lebendig und eindringlich geschrieben, dass es vermochte mich in jene Gefühlswelt zu ziehen, die ich nun seit einem Jahr zu vergessen suchte und dabei  fast vergass sie zu bewältigen. Selbst meinem Terapeuten konnte ich dies nicht erzählen, obwohl er  immer für mich da ist.

Durch die geschilderten Ereignisse in eine Stimmung versetzt, die mir meine Erinnerungen freischaufelte und mir die Möglichkeit eröffnete diese endlich zu verarbeiten verbrachte ich heute die Nacht damit, darüber nachzudenken, ob ich die Ereignisse die ich im Blog mit "Zusammenbruch", "Krise" und sonstwie betitelte doch noch veröffentlichen sollte oder nicht. Mit anderen Worten heute Nacht war ich einmal "Schlaflos in Essen" (* Hallo Pam die Nacht war noch nicht vorbei, als ich Dich zutextete, Sorry dafür und Danke für Dein außerordentlich gutes Buch ;))

Rückblende

Vor fast genau einem Jahr (es war der 22.02.2012) brachte mein Chef die Sache ins Rollen, indem er mir seinen Betrieb andiente. 

Die Panik vor der Verantwortung sowie der bereits bestehende wirtschaftliche Druck (Ich hatte gerade ein neues Auto finanziert, hatte vorher so ca. 7.000 Euronen erfolglos in das alte versenkt und nun sollte ich eine solche Wahnsinnssumme finanzieren?) brachten mich so aus der Fassung, dass ich meine bis dahin mühsam bewahrte Selbstdisziplin nicht länger aufrecht erhalten konnte. 

Durch Daniela bereits vor Monaten auf die richtige Spur gebracht wusste ich natürlich um meine Transsexualität, hatte ich doch inzwischen sehr viel nachgeschlagen. Bis zu diesem Tag konnte ich mir einreden, dass ich das unter Kontrolle habe, dass ich mit der von mir gefundenen Lösung würde leben können.  (Pustekuchen, da hast Du dich wohl ziemlich getäuscht, Dirk! - LG Dana)

Mehr oder weniger lustlos trieb ich in den folgenden 10 Tagen die erforderlichen Arbeiten voran, während meine Unsicherheit immer mehr wuchs und gleichzeitig mein Handeln immer weiter lähmte, bis ich mich bewusst dazu zwingen musste irgendwas zu tun. Es fühlte sich so an als ob mein Herz in einer Schraubzwinge festsaß, die sich immer weiter zuzog.

Ich hatte Angst, nein Panik, mich den mich umgebenden Menschen zu offenbaren, meine "Schwäche" einzugestehen. Angst vor den vermutlichen Folgen wie Verlust meiner Familie, Verlust meines Arbeitsplatzes, meiner mühsam erreichten Stellung in der Gesellschaft.

Nun kam Anfang März auch noch die Abrechnung meiner Direktversicherung, die mir auch noch eindrucksvoll bestätigte, dass ich tot mehr Wert war als lebendig. Und so begann ein Plan in mir zu reifen:

Meine Versicherung würde ausreichen meine Lieben zunächst zu versorgen, und wenn es ein Unfall wäre legt die Unfallversicherung noch ein hübsches Sümmchen oben drauf, das sollte ausreichen die Ausbildung meines Sohnes sicherzustellen. Die Restkreditversicherung bezahlt meine Schulden und der neue Wagen kann ja auch wieder zu Geld gemacht werden. Die Wohnung ist abgezahlt und die Rente spuckt auch noch was aus.

Warum zum Teufel sollte ich mich dann bitte Outen? Für alle wär`s ein tragischer Unfall und ich bin meine innere Zerissenheit für immer los.

Ich suchte mir einen Tag aus, an dem ich nicht nachts ins Büro fahren würde, zog auch bewusst nichts an, was Fragen aufwerfen würde, legte die Versicherungsabrechnung auf den Schreitisch zu den anderen Unterlagen die ich versprochen hatte am folgenden Wochenende endlich abzulegen, damit Elke diese im Bedarfsfall auch sofort zur Hand hat, ging ins Schlafzimmer, busselte den Kleinen, weckte meine Frau mit einem leidenschaftlichen Kuss und verabschiedete mich "Bis später."

Ich parkte direkt vor dem Zugang zum Büro auf dem Mittelstreifen einer stark befahrenen Strasse, damit es hinterher so aussehen würde, als ob ich Traumtänzer ohne zu gucken zum Wagen gegangen wäre und ging dann erstmal widerwillig meiner Arbeit nach. Als ich dann nach getanem Werk meinen Plan in die Tat umsetzen wollte, fühlte ich mich zum ersten mal seit Wochen wieder frei. Frei zu denken, frei zu handeln.

Doch ging etwas "schief" - ich hatte den LKW, der meinem Leben ein Ende setzen sollte schon im Blick und wollte los, als mich ein Nachbar aus dem Haus von hinten ansprach, ob ich ihm eben helfen könnte ein paar Sachen  in seine Wohnung zu tragen. Ich muss ihn damals angesehen haben wie einen Geist, denn er musste die Frage wiederholen, bevor ich reagierte und mit ihm die Brocken hochtrug. Schutzengel sind menschlich, na wenn das mal kein Beweis für einen gütigen Schöpfer ist, dann weiß ich`s auch nicht!

Doch vom Druck befreit konnte ich auf einmal wieder klar erfassen, was ich da grade zu tun im Begriff war und bekam einen regelrechten Ekelanfall vor mir selbst, nachdem alles oben war, ging ich einmal um den Block und betrat noch einmal das Büro, um zu suchen.

Doch diesmal suchte ich nicht den Tod, sondern Hilfe und bekam den Termin im April, der meine heutige Verwandlung erst möglich machte.

Nachtrag

Liebling ich erzählte Dir bereits, dass ich mit dem Gedanken spielte, doch wie wenig fehlte, traute ich mich nicht Dir zu erzählen.

Montag, 18. Februar 2013

Unverhofft kommt oft

Ich bin, wie ich bereits schrieb, gerne an der Ostsee. 

Doch diesmal kam es völlig unverhofft zu einer Reise in den hohen Norden. Nachdem ich letzte Tage eigentlich mit Sack und Pack zu unserer Villa Kunterbunt wollte, was aber wegen nicht genehmigter Urlaubsanträge scheiterte, kam das Falsche gerade zum richtigen Zeitpunkt:

Eine Freundin rief uns an, dass ein Wintersturm unseren Strandkorb von der Terasse in eine nachbarliche Hecke gedrückt hat, und das die Schutzhülle irgendwo im drei Meilenradius wieder aufgetaucht sei.

Diverse "Schäden" (häßliche Kratzer) an den Schutzplanken der Terasse, ein verzogener Strandkorb und ein paar abgebrochene Heckenbüsche waren dann der Auslöser meinem Chef die Zähne zu zeigen und doch zu fahren. 

Beim beheben der kleineren Schäden und richten des Strandkorbs merkte ich dann die ersten Veränderungen der Hormontherapie. 

Obwohl diese nun erst einen Monat läuft und somit eigentlich noch gar nicht viel bewirkt haben kann, bin ich bei den erforderlichen Arbeiten ungewohnt schnell ermattet

Den Strandkorb, den ich noch vor drei Monaten mit Leichtigkeit auf der Terasse dekorierte und mit Plane gegen Regen und Schnee schützte, konnte ich kaum noch anheben und das verzurren der Plane wurde zum Alptraum. - Dafür steht er jetzt mit Sicherheit so, dass er zumindest nicht mehr durch die Gegend gewirbelt werden kann.

Einige der Schäden konnte ich leider nicht sofort wieder in Ordnung bringen, so dass ich beim nächsten Termin um Ostern  herum wohl einiges an Material besorgen muss.


Donnerstag, 7. Februar 2013

Einer jener Tage...

also Gestern war wieder einmal einer jener Tage, die wohl jeder kennt - Nichts aber auch wirklich gar nichts will so klappen, wie Frau sich das so wünscht.

Erst wird der Wecker erschlagen mit dem Gedanken in 5 Minuten aufzustehen, nur um eine 3/4-Stunde später von meiner Frau geweckt zu werden ... "Hey - Du bist wohl wieder eingeschlafen ;)"

Klar bin ich das, aus welchem Grund auch immer hat sich mein Sohnemann heimtückisch ins Bett geschummelt und sich angekuschelt. Das gleichmäßige Atmen in Verbindung mit der zusätzlichen Wärme meiner kleinen Wärmflasche hat wohl auch den letzten Rest der noch vohandenen Selbstdiziplin vertrieben.

Also quälte ich mich aus dem Bett, schlurfte ins Bad und began das morgendliche Werk, hatte schon den Rasierschaum im Gesicht, als mir siedend heiß einfiel: (STOP was machst du da, morgen ist wieder Epilation angesagt, du darfst dich nicht rasieren, sonst wird das nix.)

Also wieder runter mit dem Zeugs und mürrisch in den Spiegel geschaut.... (Klasse - Frau mit Bart, hoffentlich kommen heute keine Mandanten )


Schminken? - (Vergiss es, die Tönungscreme über den Bartstoppeln macht dich nur zur Lachnummer)

Also nur ein wenig Creme und es muss gut sein, aber die Haare, da musst du ran, Also Kopf unter Wasser, Grabsch das Shampoo... Klasse, leer! - taptropftaptaptropf neue Flasche aus dem Vorratsschrank geholt und weiter geht`s!  Auspülen, Spülung? (Mrksgefyrr! Schon wieder leer!)  - kantapperkantapper - Vorratsschrank? Keine Spülung! - Supi :) muss es eben ohne gehen.  (wenn das so weitergeht geh ich wieder ins Bett)

Kurz und gut, wer im Winter schon mal versucht hat Haare ohne Spülung zu fönen, weiß was nun kommt:

Stichwort: statische Elektrizität

Brzbrzbrrrrrrrz und fertig ist eine Frisur, die mit Albert Einsteins` sehr große Ähnlichkeit hat, nur dass es bei Ihm keine Rolle spielte was sich auf dem Kopf so tummelte, war man seinerzeit schon froh auch nur Ansatzweise  zu erahnen was in seinem Kopf so vorging, sobald er sich zu etwas äußerte.

Zwischenzeitlich kam Elke dann auch nochmal ins Bad, sie kam, sah, lief rot an und meinte zwischen diversen Lachkrämpfen nur ich sollte besser mal zum Fenster raussehen. Ich liebe es jemandem ein Lächeln auf´s Gesicht zu zaubern, das hier war aber wenig schmeichelhaft, aber was soll`s!

Hurra der Winter - er ist wieder da!

Als ich dann nach meinem Arbeitsweg, der gewöhnlich in 20 Minuten zu bewerkstelligen ist satte zweieinhalb Stunden später das Büro betrat, sah ich nicht nur lustig aus, -  nein, nein es wartete bereits Kundschaft auf mich und zu allem überfluss ein Jahresmandat. (Leute, die nur einmal im Jahr kommen)

Die betreffende Dame wusste also noch nicht was mit mir los ist, bevor sie mich denn so Stereo, Live und in Farbe mit voller Wucht abbekam.  ... (Ogottograus - wärst du doch bloss wieder ins Bett gegangen)


Ich könnte jetzt so weiterschreiben, was ich mir mal lieber schenke - der Rest des Tages verlief in einer Tour auf genau dieselbe Weise.

Ich beschränke ich mich auf die Aussage, gestern eine große Menge Menschen augenscheinlich sehr,sehr glücklich gemacht zu haben.



Dienstag, 5. Februar 2013

Sinnkrise(n) ?

Keine Bange, ich befinde mich in keiner und habe für mich beschlossen auch keiner mehr freiwillig aufzusitzen.

Ich weiß derzeit nicht was los ist, aber vielem was ich in den letzten Tagen gelesen habe, kann ich eine gewisse Frustration entnehmen, die langsam um sich greift. Ob es sich hierbei um eine durch das Sauwetter verursachte Verlängerung des Winterblues handelt? Ich weiß es nicht.

Jedoch haben mich einige der Postings der letzten Zeit beim lesen ziemlich traurig gestimmt und dazu gebracht meinen Senf hinzuzugeben, wo ich es ursprünglich nicht vorhatte: nämlich als Kommentar in den betroffenen Blogs.

Das versetzt mich zwar nicht unbedingt in eine gewisse Staatstrauer im Bloggerland, regt mich aber mal wieder zum Nachdenken an. (Ogottogott was ist das und werd ich das mit Penicilin wieder los?)


Um mich jetzt nicht allzusehr zu verzetteln, picke ich mir gerade einmal den Blog der in meiner Heimatstadt ansässigen Pamela heraus, da es gerade dieser ist, der mich jetzt grade mal am meisten bewegt:

schlaflosinessen.blogspot.com

Pamela beschreibt hier in Ihren Postings Ihren Werdegang: 

alltägliches, informatives und halt auch immer sehr persönliches - kurz und bündig:

Dinge, die einen jeden angehen, wenn man sich die Mühe macht sich mit der Gesellschaft auseinander zu setzen und bereit ist sich auf andere einzulassen.

Die überzeugende Art und das persönliche Engagement, die Anliegen von transidenten Menschen einem größeren Publikum näherzubringen, ohne gleich die Erwartungshaltung der potenziellen RTL2 - Transgender - Zuschauer zu bedienen finde ich persönlich hervorragend. 

Sei es das Interview in der WAZ oder auch der Mut sich für eine Sache auch vor die Kamera zu stellen ist mit Sicherheit nicht jedem gegeben.

...und doch kam gestern bei Pam die Frage auf:  Warum? - Wofür? - Lohnt es sich überhaupt?


Die Frage lässt sich für mich aus folgenden Gründen mit einem klaren JA beantworten:

  • persönliches Engagement lohnt sich immer, auch wenn der Erfolg nicht immer sofort greifbar ist
  • selbst wenn Ihre Selbsteinschätzung von "nur" 100 erreichbaren Personen stimmen sollte, denke ich ist dies ein Erfolg, wenn dadurch die Lebensumstände auch nur einer hiervon positiv beeinflusst werden.
  • es widerstrebt mir mich geschlagen zu geben, wenn ich es noch nicht bin, ich will sagen: solange wie man Menschen erreicht - egal wieviele - zeigt das doch, dass es nicht umsonst ist.

Die Wahrnehmung des Erfolgs hängt natürlich auch immer mit der selbst angelegten Erwartungshaltung zusammen:

Früher wollte ich immer mit dem Kopf durch die Wand, in der unter genauer Betrachtung nur ein Schritt zur Seite eine Tür war. Ich wollte alles erreichen, jetzt hier und nachhaltig.... mit der Folge, dass ich in vielen Fällen mein Umfeld vor den Kopf stieß und nicht erreichte was ich wollte - oder nur unter größter Mühe.

Meine frühere eher jugendliche Einstellung die Welt verbessern zu wollen hat sich geändert seit ich erkannt habe, das kleine Schritte besser durchsetzbar und nachhaltig wirksamer sind als zu vieles zu schnell zu wollen.

Ich weiß, dass es frustrierend ist, nicht sofort einen "AHA-Effekt" bei den Leuten zu bewirken. Wenn dieser aber einsetzt, ist dieser meist auch von Dauer.

Pam, solltest Du das hier lesen - zumindest mir hat Dein Blog bisher etwas gegeben. - Als vor ca. einem Jahr meine Situation akut wurde, habe ich mir alle Informationen die ich bekommen konnte an Land gezogen. Blogs, Webseiten, Bücher - was sonst nicht noch alles.

Das was mir in jener Zeit am meisten half waren nicht die Medien, die den Informationen zugrunde lagen, sondern die Menschen dahinter und wie sie leben. Auf Deinen Blog bin ich zugegeben erst später gestoßen, er hat mich jedoch beeindruckt. - Lass Dich nicht unterkriegen ;)


Was die Lebensumstände der betroffenen direkt beeinflussen kann ohne die Bevölkerungsgesamtheit ändern zu wollen ist die Veränderung an sich selbst zu suchen.

Vielleicht reicht es vielen auch, wenn man in der Selbstbetrachtung  von einem 

"Es geht mir schlecht, aber auf verdammt hohem Niveau"

 was vor einem Jahr mein Credo war, zu einem 

"Es geht mir gut, aber mit diesen und jenen Abstrichen"

 wechselt - der Perspektivwechsel eröffnet den Zugang zu neuen Energien und Betrachtungsweisen.






Montag, 28. Januar 2013

Dana wird amtlich


nachdem ich es ja bereits im Dezember angekündigt hatte, habe ich zwischenzeitlich meinen Antrag auf Namens- und Personenstandsänderung beim für mich zuständigen Amtsgericht in Dortmund eingereicht.

Wie immer wenn man sich vorgenommen hat, etwas zu einem bestimmten Zeitpunkt zu tun, hat es natürlich wieder einmal nicht wie vorgesehen geklappt:

Da ich in meiner mir eigenen Vermessenheit das Recht herausnehmen wollte zu normalen Zeiten ein Amt zu besuchen, um mir die erforderliche Abschrift meiner Geburtsurkunde und die aktuelle Meldebestätigung abzuholen stand ich zunächst einmal vor verschlossenen Türen, da die Außenstelle des Bürgeramtes natürlich nicht ständig besetzt ist.

Gut, dann komme ich halt morgen wieder nur um festzustellen, dass auch an diesem Tag aus für mich nicht eindeutig feststellbaren Gründen das Amt verriegelt ist.

Ok, denke ich mir ist halt ein Fall von "Servicewüste Deutschland" und habe mich dann also wieder einen Tag später beim Amt eingefunden. Siehe da, es ist offen - Chance genutzt, rein da, nümmerchen ziehen und schon auf die Fahrt nach Dortmund freuen - So zumindest war der Plan, doch wie immer:

Im Leben ist es so, doch in Ämtern ganz anders:

Nach der unglaublichen Wartezeit von nur 24 Sekunden war auch mir klar, dass das Amt nicht ständig besetzt sein muss, es ist ja außer mir kein Mensch weit und breit zu sehen. - Jetzt könnte ich mich fragen wofür die Nummer gut ist - allein das System muss ein Vermögen gekostet haben - aber darum geht`s jetzt nicht.

Kaum war ich im Amtszimmer, ging es auch schon damit los, dass ich nur die Meldebestätigung haben kann, für eine Abschrift der Geburtsurkunde fehlen die Kompetenzen - Die bekomme ich nur im Hauptamt in der City.
Wer mich aus meinem früheren Leben kennt, weiß das ich im Normalfall spätestens jetzt mit Tempo 350 auf Konfrontationskurs gegangen wäre. Doch Happy wie ich derzeit durchs Leben wandele, blieb ich freundlich und wurde entsprechend belohnt:

Auf meinen Einwand, mir würde eine beglaubigte Kopie aus meinem von mir mitgebrachten Stammbuch reichen, bekam ich einen wertvollen Tipp:

Eine beglaubigte Kopie könne Sie mir gerne erstellen, aber das wird nur etwas kosten und mir nichts nützen! 

Die Kopie meiner Geburtsurkunde im Stammbuch spiegelt unter Umständen nicht wieder, was im behördlich geführten Original festgehalten wird und kann (muss nicht) seitens des Gerichts verworfen werden.

Solche Fälle wären z.B. wenn ich bei der Hochzeit den Namen meiner Frau angenommen hätte oder andere Namensänderungen.

Ok, du hast noch 40 Minuten Zeit um während der Öffnungszeiten hinzukommen also los. Völlig abgehetzt komme ich also endlich im Gildehofcenter in der City an, zieh ein Nümmerchen und siehe da ich bekomme das ersehnte Dokument. - Dortmund ich komme!

So, eine weitere Stunde später komme ich in der Gerichtsstraße in Dortmund an und stelle fest, dass ....

na klar, die Öffnungszeiten liegen natürlich nur im normalen Arbeitszeitbereich, den berufstätige niemals schaffen können.

(Mal ehrlich: wenn Bezirke eines Amtes oder Gerichts mehrere Städte umfassen, fände ich es eine Selbverständlichkeit die Öffnungszeiten so zu legen, dass es einem normalsterblichen auch möglich ist diese einzuhalten)

Naja - egal, ich bin meinen Antrag dann halt am Portal losgeworden statt mit der für mich zuständigen Rechtspflegerin noch ein Pläuschchen zu halten. Schade, ich hatte gehofft ein persönliches Gespräch hätte den Vorgang beschleunigen können.

So, also ist nun auch bei mir die Zeit des Bibberns angebrochen, in der ich auf die heißersehnte Post des Gerichts warte. Zumal es nun fix gehen muss, einer der von mir vorgeschlagenen Gutachter geht dieses Jahr in den wohlverdienten Ruhestand und ich würde mir ungerne auf die letzte Sekunde noch einen neuen suchen müssen.


Samstag, 19. Januar 2013

Vorsätze

Das neue Jahr ist noch verhältnismäßig frisch (naja, Fisch würde jetzt schon stinken) und schon werde ich meinem Vorsatz den anderen Schreiberlingen das Feld zu überlassen untreu :)

Naja, auch der Vorsatz mit dem Rauchen aufzuhören bevor die Hormontherapie beginnt, konnte ich nicht einhalten, gebe jedoch mein Bestes.

Die Tatsache, dass ich heute zu Euch schreibe liegt im wesentlichen daran, dass ich beschlossen habe mal zwei Gänge runterzuschalten. Der mir selbst auferlegte Zeitplan ist durch Außeneinwirkung gewaltig ins trudeln geraten und ehrlich gesagt habe ich derzeit keine Lust das wieder rauszuholen.

Durch Krankheit und betriebliche Belange habe ich von 26 Terminen in der Schule nur 18 einhalten können und um das wieder aufzuholen müsste ich jetzt zwei Wochen Zeit investieren, die ich mir nicht erlauben kann.

Da mein Chef auch gerade in die nun immer offensichtlicher werdenden wohl eher  mir zugedachten Zahlungsschwierigkeiten kommt, ist derzeit auch die Erhaltung meines  Arbeitsplatzes wichtiger als meine Fortbildung, zumal ich die Übernahme der Praxis eh nicht mehr mit dem Elan anstrebe, den ich noch Mitte letzten Jahres hatte - um genau zu sein, träume ich immer öfter davon meinen Wohnort zu wechseln und ich neige derzeit dazu meine Träume lieber in der mir gegebenen Zeit zu realisieren, als sie verkümmern zu lassen.

Nichtsdestotrotz bin ich derzeit noch ans Ruhrgebiet gebunden, da ich vor einem solchen Schritt natürlich erstmal meine zahlreichen Baustellen hier beenden muss.

Immerhin kann ich vermelden, dass meine privaten Wünsche derzeit alle in Erfüllung gehen:



  • Meine Frau und ich lieben uns bald mehr als jemals zuvor
  • Mein Sohnemann entwickelt sich prächtig
  • Alte Freunde, die ich aus Angst, den Kontakt zu verlieren nicht informierte unterstützen mich
  • Mein privates und berufliches Umfeld akzeptiert mich so wie ich bin
  • und schlußendlich hat meine Hormotherapie endlich beginnen können

Hormontherapie ist im übrigen auch ein klasse Stichwort: nach einem tollen Beratungsgespräch mit meinem Endokrinologen haben wir die HRT mit 

  4,0mg                Estradiol
12,5mg                Cyproteronacetat (Androcur)

täglich begonnen


Da Androcur nicht unbedingt mein Favorite war, habe ich mich mit meinem Doc sehr lange unterhalten, wobei er mich überzeugen konnte, dass dieses Präparat für meinen Gesundheitszustand und unter Berücksichtigung meiner Blutwerte und der vergleichsweise niedrigen Dosierung das verträglichste Arzneimittel ist.

Und siehe da, ich schlucke dieses Teufelszeug nun schon fast 10 Tage, ohne das mir hörner wachsen,das Kinn abfällt oder gar die Stimmung im Keller ist :)

Im Gegenteil, ich hätte vielleicht mehr über die Nebenwirkungen des Estradiols fragen sollen als nach denen des Androcur.

Ich gehöre wohl zu der relativ kleinen Gruppe von Menschen, auf die Estradiol nicht nur Stimmungsaufhellend, sondern fast euphorisierend wirkt, meine Stimmung ist seit dem vierten Tag ( da fings langsam an ) Hormoneinnahme praktisch so zu umschreiben:

Der- oder dasjenige was mir das fast schon chronische Lächeln aus dem Gesicht vertreibt, bringt mich praktisch schon fast zum weinen.

Mit anderen Worten, das Leben ist derzeit ein ziemliches Chaos der Gefühle, deren Bandbreite ich derzeit noch zu sortieren versuche.

Immerhin ist die Tendenz,

dass ich praktisch 80% meiner wachen Zeit ein Lächeln auf den Lippen habe und praktisch nix ernst nehmen WILL (und nicht, "nicht kann"!) :)

und nicht das Trauerklößchen, was auf die Chance zum heulen wartet. - Ist doch auch mal was.

Obwohl das mit dem heulen ist wenns kommt ziemlich emotional^^ - Ich habe mir zum ersten mal seit dem Tod meines Vaters den Film Frequency angesehen (Ihr wisst schon, den Schmachtfetzen, wo Dennis Quaid in der Rolle als Cop auf einmal via Funk mit seinem bereits verstorbenen Vater spricht und diesen im Endeffekt rettet) und war am Ende so am Wasser gebaut, dass mir die Wimperntusche am Kinn hing.

Hihi - ich hab`s genossen ;)


Samstag, 22. Dezember 2012

Weihnachtsgrüße

Hallo Ihr lieben,

ich wünsche Euch allen ein schönes Weihnachtsfest, und für das kommende Jahr
alles Liebe, Gute und dass alle Eure Pläne und Wünsche in Erfüllung gehen mögen.

Eure Dana

Wir nähern uns dem Ende

Hihi, nachdem wir ja jetzt alle das vermeintliche Ende der Welt überstanden haben, wird es für mich Zeit das vergangene Jahr zu betrachten, bewerten und mir Gedanken über das kommende zu machen.

Ein verrücktes, aufwühlendes, aufpeitschendes, niederschmetterndes und wiederaufbauendes Jahr liegt im wesentlichen hinter mir und im Nachhinein betrachtet kann ich nur sagen, dass sich alles so gefügt hat, wie es sein sollte.

Sicher auf einige Erlebnisse und Fügungen hätte ich gerne verzichtet, doch auch (oder gerade?) die unangenehmen hiervon haben mich und meine Sicht der Dinge geprägt und ermöglichen mir an Ihnen zu wachsen, sie zu überwinden und mich neuen Herausforderungen zu stellen.

Würde ich heute alles noch einmal so machen? ..... ganz klares:  Jein!

JA:

Ich würde nach einem vergleichbaren Zusammenbruch wieder dafür entscheiden meiner inneren Bestimmung zu folgen, mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen.

Ich würde mich auch wieder dafür entscheiden alles zu tun, meine Beziehung intakt zu halten. Der Erfolg meiner Bemühungen und die Aufrichtigkeit meiner Partnerin gegenüber habe ich es zu verdanken, dass diese mich nicht verließ sondern unterstützt. Ich weiß nicht ob ich ohne meine Familie an meiner Seite endgültig zerbrochen wäre, gehe aber mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus.


NEIN:

Das berufliche Chaos und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für mich und meine Situation würde ich heute nicht mehr tolerieren.

Aus heutiger Betrachtung muss ich vieles, was ich zu beginn des Blogs geschrieben habe anders beurteilen und bedauere meine Entscheidungen bezüglich der geplanten Betriebsübernahme. Wenn ich gewusst hätte, wie sehr mich ein Mensch enttäuschen kann, dem ich Jahrzehntelang meine Loyalität geschenkt und vertraut habe, hätte ich dankend abgelehnt.

Was ich damals verflucht habe, nämlich die Betrachtungsweise des auf mir lastenden Drucks aufgrund der falschen Psyche im richtigen Körper wandelte sich im laufe der Erfahrungen die ich gewinnen durfte in die Einstellung, dass das richtige Bewusstsein sich nun den Körper holt, den es zum existieren braucht.

Ich würde mich in meinem Bemühen mein Ziel zu erreichen niemals wieder und durch keinen noch so guten vorgeschobenen Grund an der Verwirklichung meiner Interessen hindern lassen. Das mehrmalige aufschieben meines Alltagstests war unnötig und dumm.

Ich würde wahrscheinlich auch keinen eigenen Blog mehr verfassen, obwohl es mir gerade in der Anfangsphase sehr geholfen hat. Als Autor tauge ich nicht wirklich, und ob mein belangloses geschreibsel auch nur irgendwem außer mir selbst geholfen hat, wage ich zu bezweifeln.

Andere, wie zum Beispiel Svenja, Corinna, Andrea oder Inka und viele andere mehr können das bedeutend besser und interessanter als ich.

Diana - der Name der unter anderem auch dem vorliegendem Blog seinen Namen gab, entstand durch wahl eines Familienrats, da der von mir ursprünglich gewählte Name zu exotisch anmutete. Nach langem überlegen bin ich zu dem Schluß gekommen diesen noch einmal leicht abzuwandeln. Auf meinem am 31.12. diesen Jahres einzuwerfendem Antrag beim Amtsgericht wird der bekannten Diana der von mir zwischenzeitlich liebgewonnene Rufname Dana vorangestellt.


Doch was bedeutet das jetzt alles und wie geht`s weiter?

Dies wird für einige Zeit der vorletzte Post eines von mir verfassten Blogs sein, da ich derzeit nicht über die nötige Zeit verfüge diesen weiter zu bedienen. Ob ich zukünftig mal weitermache oder ein neues Projekt starte hängt im wesentlichen von der Zukunft ab.

Bei mir persönlich passieren (nach Planung) noch folgende Dinge:

2014

Endgültiger Start der HRT am 14.01.2014
Schulbesuch der Steuerfachschule bis Oktober 2014
Hoffentlich bis dahin VÄ/PÄ durch
Prüfung zur Steuerberaterin mit hoffentlichem Erfolg
(Zeitraum Oktober 2014 / Februar 2015)


2015

Job- oder Kanzleisuche in Schleswig-Holstein
Umzug
angleichende OP

und sie lebte glücklich und zufrieden an der Seite Ihrer lieben



Was mir noch wichtig ist:

Alltagstest: Ganz im ernst, jeder sollte diese Erfahrung machen, es stärkt gewaltig das Selbstvertrauen - weit besser als die meisten sg. Managerseminare - nur leider kommen die meisten nicht sonderlich gut damit klar.

Ich habe letzte Tage leider einen Bericht von Nina über meine Heimatstadt, dem Verhalten der Bewohner gelesen und auch kommentiert.

Wie ich in meinem Blog mehrfach erwähnt habe bringe ich bei weitem nicht die Idealvoraussetzungen für ein perfektes Passing mit und habe mich auch damit abgefunden nicht die nächste Schönheitskönigin zu werden.

Und trotzdem ist es mir ohne weiteres möglich mich weitestgehend ohne Belästigungen durch eine Stadt zu bewegen, die einer jungen und weitaus unauffälligeren Frau mit blöden Bemerkungen daherkommt. - Wie ist das möglich?

...relativ einfache Tipps:


  • Nimm die Alltagserprobung nicht als "Test", das ist die Rolle Deines Lebens, nimm sie an.
  • bewege Dich selbstbewußt - zielgerichtetes Handeln macht Dich unauffälliger und unangreifbarer
  • vermeide jegliche Form der Unsicherheit. Unsicherheit,die offen zur Schau gestellt wird, zeigt wie eine orange Leuchtreklame auf Dich, wenn Du dich in einer Menschenansammlung bewegst. Biofrauen,  haben das Problem nicht - sie können ja nicht "durchschaut" werden. Im Gegenteil -mache setzen diesen Umstand gezielt ein in der Hoffnung, dass jemand hilfsbereitschaft zeigt
  • Natur pur - Ich verzichte konsequent auf den einsatz von Perücken - eigene Haarpracht sieht (gerade am Anfang) zwar Käse aus, wirkt aber um ein vielfaches natürlicher. das Problem eines Pfiffis ist grundsätzlich dass die Dinger zu perfekt daherkommen, sowas gibts in der Normalität nicht.
  • lache gern, lache viel und vorallem lach mit den anderen über den Narren zu dem du dich anfänglich oft machst - das bricht das Eis und eröffnet die Möglichkeit andere zu überzeugen.
  • sei du selbst und versuche nicht jemand anderen zu kopieren, das wirkt immer unfreiwillig komisch, bis du das perfekt drauf hast und selbst dann hast Du immer das Problem eine Rolle zu spielen, der Du nicht entsprichst mit der lupenreinen Folge, dass Dich jeder doppelt und dreifach auf "Fehler" scannt.
Gerade der letzte Punkt ist der schwierigste. TS sind schon durch das Leben vor der Transition so sehr daran gewöhnt eine Rolle zu spielen, dass dies einfacher erscheint als sich auf sich selbst zu verlassen.

Wie gesagt, ich sehe bestenfalls "gewöhnungsbedürftig" aus und habe mit dem vg. Verhalten (inzwischen) NULL Probleme, selbst in einer Stadt wie Essen.

Mittwoch, 12. Dezember 2012

♥ Weiße Aussichten ♥

Nachdem heute der Schnee mit Nachdruck für winterliche Gefühle sorgt, denke ich, ich lasse trotz all dem Stress mal alle fünfe gerade sein und baue gleich mit Nicko einen Schneemann :)

Ist schon seltsam was die Witterung mehr oder weniger für einen Einfluss auf das Wohlbefinden haben kann:

Obwohl ich nie wetterfühlig war und mir als Herbstkind eigentlich auch nie der Winterblues zu schaffen gemacht hat, erlebe ich dieses Jahr für mich erstaunliche Stimmungsschwankungen, wenn sich draußen was tut.

Allein früh am Morgen aus dem Haus zu gehen, während die dicken Flocken lustig tanzend zu Boden rieseln hat mir heute einen so gewaltigen Schub gegeben, dass ich ausgelassen wie ein Kind schlitternd und Schneebällewerfend mit meinen Kollegen rumgejuxt und soviel gelacht habe wie seit Wochen nicht.

Klar, so ein Schneechaos ist in der Großstadt zumindest für die Autofahrer ein Problem und ich verstehe -zumindest vom Kopf her - auch, warum viele über das Wetter schimpfen und fluchen, Meinem Bauchgefühl ist das aber völlig wurscht.  

Auch wenn der Wintereinbruch nur von kurzer Dauer sein sollte, bin ich froh und dankbar für jedes Flöckchen, dass diese häßliche graue Stadt* in ein weißes Kleid hüllt und damit in einen schöneren Ort verwandelt. 

Auch andere Wettererscheinungen sprechen mich dieses Jahr deutlich stärker an, als früher. Ich bin in diesem Jahr z.B. des öfteren gerade wegen des Nebels spazieren gegangen wenn die Zeit dafür reichte und habe es jedesmal genossen, welchen Eindruck die Natur in mir hinterließ (den heißen Tee danach natürlich auch ;) )



*Kleine Anmerkung: Die Aussage betrifft den Innenstadtbezirk von Essen, wo ich so meine Arbeit zu nehmen Pflege



Dienstag, 20. November 2012

What goes up....

... must come Down!

Ich hätte es Wissen müssen soviel Gutes kann die Realität nicht durchgehen lassen! Nachdem mein letzter Bericht noch mit positiver Erwartungshaltung geendet hat, hat mich jetzt die Realität wieder fest im Griff:

Rückschlag Nr. 1

Die Hormonuntersuchung zum Beginn meiner HRT ergab ein für mich unerwartetes und sehr unangenehmes Ergebnis. Statt mit meiner Hormontherapie begann ein gesundheitliches Spießrutenlaufen:

In den letzten Jahren hat sich - von mir völlig unbemerkt - ein Diabetes Typ II breit gemacht und hätte nicht Komissar Zufall auf die Sprünge geholfen, wüßte ich bis heute nichts. Die Tatsache, dass vor einigen Jahren mein bisheriger Hausarzt verstarb, in Verbindung mit meiner Eigenheit Krankheiten eher zu ignorieren als diese auszukurieren hat dies natürlich begünstigt. Soviel steht fest: ich hab`s selbst vergeigt. 

Den Satz "Vorsorgeuntersuchung? - Was soll denn der Quatsch, Sie sehen doch - ich bin Kerngesund!", mit dem ich in der Vergangenheit meinem neuen Hausarzt den Wind aus den Segeln nahm, bereue ich nun zutiefst. 

Solange ich meine Zuckerwerte nicht wieder annähernd in den Griff bekomme, steht -zumindest nach Empfehlung des Endokrinologen- dem Beginn der Hormontherapie meine Lebensführung im Weg. 

Klar, meine Ernährung ist seit dem Abspecken im Frühjahr sicherlich nicht die schlechteste, bietet aber zumindest einen kleinen Ansatz für Verbesserungen. Wie ich in meinen täglichen Ablauf jedoch noch regelmäßigen Sport integrieren soll, das ist eine Frage, die mir selbst die Mutter der Organisation oder der Vater der Zeit nicht beantworten können.

Bitte versteht mich nicht falsch, hierbei geht`s grade nicht um faule Ausreden - bis vor ca. 6 Jahren war ich durchaus sportlich, und bin auch heute dem Thema vom Grundsatz her nicht abgeneigt. Zumal es mir - wenn man mal von Kraftsport, der sicher kontraproduktiv wäre absieht - helfen würde, die von mir angestrebte Figur zu erreichen.

Doch seit der Geburt meines Sohnes verausgabte ich mich zunehmend auf anderen Baustellen, bis das Fahrrad verrostet und die Sohlen der Laufschuhe wegen jahrelanger falscher Lagerung brüchig waren.

Jetzt stehe ich vor der Aufgabe einen 8-12 stündigen Arbeitstag, eine zeitintensive Wochenend- und Abendschule, das nacharbeiten des Gelernten, meine häuslichen Pflichten und Sport irgendwie in Einklang zu bringen. - Das wird eine harte Nuss!

Rückschlag Nr. 2

Durch eine nicht gänzlich auskurierte Erklältung aus dem September habe ich bereits seit drei Wochen mit einer Mandelentzündung zu kämpfen, die jegliche logopädische Übung zu einer sehr interessanten Erfahrung macht, wenn man auf Schmerzen steht und seine Umgebung mit seinem Gekrächtze vertreiben will.

Da ich mir weder aus dem einen noch dem anderen etwas mache, habe ich die Behandlung auf Eis gelegt, bis der Hals wieder mitspielt. 

Eis ist auch so ein Stichwort - bis dato half mir in ähnlichen Fällen das konsumieren von größeren Mengen Häagen Dasz, das ich mir aufgrund der obigen Diagnose krampfhaft verkneifen muss. In fieberwahnähnlichen Zuständen erscheinen vor meinem geistigen Auge Berge meines Lieblingseises und ich muss mich zwingen den Autoschlüssel wieder aufzuhängen und den Satz "Liebling, brauchst Du was von Kaiser`s?" runterzuschlucken, bevor ich meine Phantasien auch noch wahr mache.

Rückschlag Nr. 3

Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen verstärkt sich mein Bartwuchs wieder. Die IPL-Therapie, die bisher so gute Ergebnisse gezeigt hatte, scheint momentan nicht mehr anzuschlagen oder die Haarwurzeln haben aus der Not eine Tugend gemacht und benutzen das reinkommende Licht in einer der Photosynthese angelehnten Verfahrensweise zur Regenerierung. Was auch immer der auslöser ist, das Ergebnis sieht fürchterlich aus: Morgens frisch rasiert und geschminkt seh ich noch passabel aus, Mittags wachsen die Haare durchs Makeup und abends mache ich einem Bobtail Konkurrenz   :(   Wenn das nicht bald wieder aufhört, stellt man mich in ein paar Jahren als "Frau mit Bart" auf dem Rummel aus.

Nebenher:

Zwei Wochen absolutes Terminchaos, nachdem mir mein Handy gemopst wurde, ein Hundebiss (nix wildes), 3 Tage Magen-Darm, eine leere Autbatterie, eine tolle Geburtstagsparty, Shopping, Vorbereitung auf den nächsten "Kurzurlaub" am ersten Advent.

Sodele, jetzt seid Ihr wieder auf dem Stand - auch wenn das hier ein ziemlich negativer Beitrag ist, hat das ganze etwas Positives: Ich weiß aus Erfahrung, das wenn man unten ist, der einzig mögliche Weg nach oben führt. ;) 

Montag, 15. Oktober 2012

Villa Kunterbunt

Nee nee, ich mach jetzt keine Werbung für Pippilotta Vikt ....  Ephraims Tochter Langstraps - oder so ähnlich:

Vielmehr habe ich zu verkünden, dass wir unser Feriendomizil in Besitz genommen haben, und mein Sohnemann mittels Straßenkreide auch gleich mal zum Ausdruck gebracht hat, dass Schönheit immer im Blickpunkt des Betrachters liegt.

Nach anstrengenden sechs Tagen in denen ich wahrlich froh über meine -noch- ziemlich robuste Natur war, denke ich haben wir es geschafft uns eine gemütliche (Kuschel)bärenhöhle an der geliebten Küste einzurichten. - Dumm nur, dass nun, wo wir fast alle Kartons ausgepackt haben schon wieder der berufliche Stress auf der Matte steht und uns wieder in die Realität zurückholt.

Um ehrlich zu sein, ertappe ich mich gerade dabei gedanklich den Zweitwohnsitz zum ersten und einzigen zu machen - träumen darf man ja noch.

Nachdem mein Chef mir vor kurzem ein ziemlich bescheuertes und unverschämtes Angebot gemacht hat, habe ich meine angestrebte Selbständigkeit vorerst auf Eis gelegt und konzentriere mich erstmal auf Schule im Allgemeinen und im Besonderen:

  • Nicko kommt nächstes Jahr in die Schule und die Anmeldung muss dieses Jahr noch erfolgen. Gemeinschaftsklassen im Vergleich zum traditionellen Schulsystem, Einzelförderung oder Schulförderung, Halbtags- / Ganztagsschule mit oder ohne Förderverein, blablablabla ich könnte Seiten füllen mit dem Schwachsinn, den die Bürokraten sich ausgedacht haben um einfachen Eltern psychologisch den Rest zu geben. - Denn eines ist sicher: entscheidet man sich jetzt und das Kind erfüllt nicht die Erwartungen des Umfelds, haben die Eltern versagt und nicht das völlig überladene System.
  • Meine eigene Schule sorgt ebenfalls für Frustsituationen, weil der Lehrplan in keinster Weise auch nur eine Entspannungsphase von mehr als 6 Tagen zulässt.
Aber egal heute kann mich Nix runterziehen, das Haus ist eingeweiht, mein Chef geschockt (Unverschämtheit, der hat ja doch einen eigenen Willen ... grmbl ...  XD  und wie der wieder aussieht) und morgen geht meine hormonelle Behandlung los.










Montag, 10. September 2012

Zwischenupdate

Da ich im Augenblick mal wieder etwas mehr eingespannt bin versuche ich kurz und knapp immer mal wieder so die anstehenden und vergangenen Dinge zu beschreiben, damit der Blog nicht wortlos stirbt (Angesichts der relativ kleinen Besucher/Leserzahl wäre dies zwar nicht weiter tragisch, ich habe jedoch die Hoffnung, dass der eine oder andere vielleicht eine wenn auch kleine Hilfe in meinem Geschreibsel findet).

Derzeit ist - wie ich ja bereits erwähnte - wieder jede menge in Bewegung in mein Leben gekommen. Das hängt einerseits mit meiner beruflichen Weiterbildung zusammen, die am 15. September startet und mir für das darauf folgende Jahr sicherlich viel Zeit und Kraft rauben wird. 

Andererseits steht noch immer die Entscheidung über die Art und Weise des Fortbestands meines Arbeitsplatzes aus. - Mein Chef wird noch diesen Monat versuchen der Bank ein finanzierbares Angebot zu unterbreiten, für das ich gerade die Vorbereitungen treffe.

Die Steuerberaterkammer D`dorf hat bereits alle erforderlichen Unterlagen für meine Zulassung zur Steuerberaterprüfung 2013 vorliegen und wurde von mir bereits informiert, dass ich die Prüfung als Frau in angiff nehmen werde. Der freundliche Herr hatte diesbezüglich keine Bedenken.


Gleichzeitig ist jede Menge Bewegung in mein privates Leben und meine Transitionsbemühungen gekommen:


Logopädie

Am letzten Montag hatte ich ein Telefonat bezüglich meiner Logopädie und der langen Wartezeit mit der logopädischen Praxis C. Gerrlich / S. Weber, die mir leider mitteilen musste, dass sich die Situation derzeit leider noch nicht entspannt hat und eine kurzfristige Terminierung nicht möglich erscheint. Die freundliche Dame gab mir jedoch die Telefonnummer einer Berufskollegin, die ebenfalls über erhebliche Erfahrung mit der Behandlung transidenter Menschen verfügt. 

(An dieser Stelle mal ein wirkliches Lob an die vg. Praxis, die Fähigkeit auf einen Umsatz zu verzichten ist in meinen Augen eindeutig ein Zeichen, dass Vollprofis am Werk sind, denen der Behandlungserfolg am wichtigsten ist.)

Ich rief bei der angegebenen Praxis  an und .... 

Tada 

hatte meinen ersten Termin am Freitag. Der Ersteindruck war klasse, die behandelnde Therapeutin super und -was ja auch wichtig ist- sehr nett.

Für die interessierten habe ich auch die Adresse:

Praxis für Sprachtherapie
Alexandra Fröhlich
Lindhorststraße 274
46242 Bottrop

Tel.: 02041-7064888

Die mir beim ersten Termin aufgegebenen Übungen erschienen auf den ersten Blick lustig, haben es aber gewaltig in sich. 

Da bei mir wohl die Atmung für die gewünschte Behandlung nicht so optimal ist, muss ich gerade Atemtraining machen. Etwas so essentielles wie die Atmung umzustellen, die man ja bereits seit Geburt macht, ist gar nicht so einfach.

Es ist schon seltsam, was man so über sich, seinen Körper und sein Verhalten erfährt, wenn man mit den richtigen Leuten spricht.

Ich beabsichtige hierzu in einem separaten Post mehr zu schreiben, bitte jedoch um Geduld, da ich 
a) bisher noch nicht allzuviel weiß 
b) derzeit wirklich kaum über Zeit verfüge.


Epilation

Die Geschichte mit der Nadelepilation nimmt ebenfalls Formen an, Dr. Feldmann hat mir in den vorangegangenen Terminen bereits unzählige weiße Haare entfernt und die gleichzeitig laufende IPL-Therapie macht sich ebenfalls prächtig: 

Frau sieht bereits Behandlungserfolge und haßt das Spiegelbild beileibe nicht mehr so sehr wie noch vor wenigen Wochen.


Hormontherapie

Die Hormontherapie beginnt nach mehreren Terminverschiebungen am 16. Oktober 2012. 

Mit Beginn dieser Therapie werde ich gleichzeitig den Antrag auf Vornamens- und Personenstandsänderung beim Amtsgericht Dortmund einreichen.

Samstag, 25. August 2012

Muskelkater

Ich hatte ja gestern meinen ersten Besuch bei der TS-SHG, also etwas was ich nun wirklich nicht jeden Tag mache und wollte mich ein wenig stylen, was auch durchaus möglich war, da ich nach der gestrigen Epilationssitzung bereits um 14:00 zu Hause war.

Es traf sich, dass just gestern auch meine neue braune Jackenbluse von EGÜ kam und wie ich nun mal so bin, musste ich diese natürlich direkt "ausführen". Doch was kombinieren? 



Leinenhose - check
Leinenbluse - check
Jackenbluse - check
Jaspis-Donut - check

sah Super aus, doch was für Schuhe? Also die beigen Ballerinas funzen nicht, dafür ist die Leinenhose zu lang :( - no check

Also traute ich mich doch mal an meine etwas höheren Modelle, und entschied mich für die braunen 5,5 cm Pumps. - check

Gesicht? Gerötet, empfindlich wegen der Epilation und Hurra, der Bartschatten ist auch wieder da :(
definitiv  - no check

Haare? Immer noch viel zu kurz um irgendwas Sinniges damit anfangen zu können :(
definitiv - no check



Aber was soll`s? - Immerhin ich hatte Spass an dem Outfit und beschloss den ganzen Tag darin zu verbringen, eine Entscheidung die ich heute ziemlich verfluche.^^

Obwohl das laufen wirklich einigermaßen ging, die Füße solange ich die Dinger anhatte auch nicht weh taten, merke ich heute, dass das ungewohnte laufen in den Schuhen  einen derben Tribut gefordert haben:

Der MUSKELKATER kam über Nacht vorbei, kuschelte sich an und begann gewaltig zu schnurren.

Muskeln auf dem Rücken und dem Podex von denen ich nichtmal wußte, dass sie existieren jammern und betteln um eine heiße Dusche und meine Schultern fühlen sich irgendwie verknotet an. und das Hirn will unbedingt die Augen rausdrücken, Stichwort: Spannungskopfschmerz

Gibt es eine Möglichkeit dem zukünftig zu entgehen? - Wahrscheinlich eine Trainingsfrage

War es das Wert? - Ein Blick in den Spiegel und es tut schon gar nicht mehr so weh^^